Warum haben Sie sich eigentlich für ein Lackingenieurstudium entschieden?
Nach meinem Abitur wollte ich etwas mit Chemie studieren. Damals sah der Arbeitsmarkt für die Absolventen von Universitäten relativ schlecht aus. Deshalb habe ich mich bei den Fachhochschulen umgesehen. In Esslingen gab es neue Labors und die Studenten dort haben mir erzählt, dass ihre Kommilitonen bis jetzt immer einen Job gefunden haben. Das war sehr wichtig für mich.
Wie haben Sie Ihr Studium erlebt?
Das Studium hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine gute Mischung aus Vorlesungen und Praktika. Dabei hatte mein Semester mit 20 Kommilitonen eine angenehme Größe. Die Professoren standen jederzeit für Fragen zur Verfügung – auch außerhalb der Sprechstunden. Ich empfand die familiäre Atmosphäre als sehr angenehm.
Was waren besondere Highlights während des Studiums in Esslingen?
Die Praxissemester waren immer großartig. Während dieser Zeit konnte ich das Gelernte anwenden. Häufig kam im Studium die Frage auf: Warum soll ich das denn lernen? Dies beantwortete sich dann meist während der Arbeit im Unternehmen. Ich habe die Praxissemester auch immer genutzt, um andere Gegenden kennen zu lernen. So verbrachte ich jeweils schöne sechs Monate in Mannheim, Detroit und Würzburg.
Wie sind Sie an die Ohio State gekommen?
Bei dem Studium in Esslingen lag der Schwerpunkt auf Lackchemie und Korrosionsschutz mit Beschichtungen. Ich wollte noch mehr über die elektrochemischen Vorgänge während des Korrosionsprozesses erfahren und mein Englisch verbessern. Deshalb habe ich mich sowohl in England als auch in den USA bei Korrosionsforschungsgruppen für eine Doktorandenstelle beworben. Mein Advisor von der Ohio State University hielt sich zu dieser Zeit in Deutschland auf. Wir haben uns dann am Markplatz in Würzburg auf einen Kaffee getroffen und nach einer halben Stunde meinte er, er würde mich nehmen.