Erfahrungsbericht von Susanna
Name: | Susanna Bartsch |
Alter: | 21 Jahre |
Schulabschluss: | Mittlere Reife |
Ausbildungsberuf: | Lacklaborantin |
Ausbildungsbetrieb: | Paul Jaeger GmbH & Co. KG |
Warum hast du dich für diesen Ausbildungsberuf und dieses Unternehmen entschieden?
Für den Beruf habe ich mich entschieden, weil ich mich für Chemie interessiert habe, wobei mir aber auch wichtig war, dass praktisches Arbeiten und Anwenden ein großer Teil des Berufsalltags ist. Eine Ausbildung als Lacklaborant schien mir daher perfekt.
Beworben habe ich mich dann natürlich bei einigen Unternehmen. Im Endeffekt entschied ich mich aber für meinen Ausbildungsbetrieb, weil ich vorzugsweise in einer kleineren, familiären Firma arbeiten wollte und mich die Vielfalt der Produkte angesprochen hat.
Wie lief das Bewerbungs- bzw. Auswahlverfahren ab?
Nachdem ich meine Bewerbung versendet hatte, erhielt ich ein paar Tage später die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Bei diesem waren neben mir der Abteilungsleiter des Labors und der zuständige Ausbilder anwesend. Das Gespräch dauerte dann etwa eine halbe Stunde. Neben den üblichen Fragen, z.B. wie ich auf den Beruf und die Firma gekommen bin, wurde auch ein Farbsehtest gemacht. Einige Tagenach dem Gespräch wurde mir der Ausbildungsplatz angeboten.
Was sind deine Aufgaben als Azubi?
Vorallem das Herstellen und Abrüfen verschiedener Lacksysteme. Als Azubi stellt man die Lacke dabei, vorallem anfangs, nach vorgegebener Rezeptur her. Wenn man ein Verständnis für die Chemie der Rohstoffe und ihre Wirkung auf das Lacksystem entwickelt hat, kann man dann auch etwas selbstständiger arbeiten.
Wenn man einen Lack hergestellt hat wird dieser abgeprüft. Zum Einen prüft man die Qualität des Lackes in der Dose , also z.B. ob er schaumig, zu dick oder zu dünn ist. Aber auch wie er sich während und nach dem Verarbeiten verhält. Dazu beurteilt man z.B. ob er einen schönen Film bildet, die Haftung auf dem Untergrund, die Härte des Films, ob der Farbton stimmt usw. Wenn die Qualität des Lackes nicht in Ordnung ist, muss man die Auswahl, Menge oder Reihenfolge der Rohstoffe im Rezept verändern und einen neuen Versuch herstellen. Die Ergebnisse dieser Versuche müssen natürlich auch dokumentiert werden.
Was gefällt dir an deinem Job besonders gut? Gibt es auch Aufgaben, die du nicht so gerne machst?
Besonders gut gefällt mir, dass er sehr abwechslungsreich ist. Ich habe immer wieder mit unterschiedlichen Lacksystemen zu tun, die unterschiedlichste Anforderungen erfüllen müssen. Außerdem sitze ich nicht nur am PC oder stehe nur am Labortisch, es ist immer eine Mischung aus beidem.
Natürlich gibt es Aufgaben, die mir lieber sind als andere, aber im Grunde gibt es keine Aufgabe, die ich so gar nicht mag.
Gibt es ein besonderes Erlebnis, was Dir im Gedächtnis geblieben ist?
Ein schöner Moment war, als ich das erste Mal gemerkt habe, dass ich jetzt die Materie verstehe und selbständiger arbeiten konnte.
Gibt es sonst noch etwas, das du interessierten Schüler*innen über deine Ausbildung erzählen willst?
Gerade in diesem Beruf ist es schon sehr wichtig, dass man gerne genau arbeitet und alles dokumentiert. Auch kann es mal vorkommen, dass von einer Versuchsreihe mit 20 Versuchen nur einer oder keiner zum gewünschten Ergebnis fürhrt und man wochenlang nach der passenden Lösung für einen Qualitätsmangel sucht. Aber wer gerne forscht und entwickelt, sich für Chemie interessiert und ein Auge für Farben hat, dem kann ich es trotzdem nur empfehlen.
Welche Perspektiven hast du nach deiner Ausbildung?
Nach der Ausbildung hat man die Möglickkeit in verschiedenen Bereichen der Lackbranche zu arbeiten. Z.B. im Bereich Bautenlacke oder Automobillacke, die von der Anforderung, Verarbeitung und oft auch den Rohstoffen her sehr unterschiedlich sein können. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit sich weiterbilden zu lassen, z. B. als Lacktechniker.
Ich möchte gerne in dem Beruf weiterarbeiten und würde dabei auch gerne im Bautenbereich bleiben.
Welche Tipps hast du für die, die sich auch für den gleichen Ausbildungsberuf interessieren?
In der Berufsschule von Anfang an genau aufpassen! Dadurch, dass man immer blockweise in der Schule ist und dazwischen oft zwei bis drei Monate gar nicht mehr, wird in einem Block relativ viel Stoff durchgenommen. Durch die Pausen dazwischen vergisst man auch vieles wieder. Aber grade in der Chemie baut vieles aufeinander auf. Wenn man zwischendurch immer wieder den Stoff wiederholt hat man da keine Schwierigkeiten.